Nivea hüben, Florena drüben: Markenkommunikation durch den eisernen Vorhang
Mit der Ausbildung zweier Wirtschaftssysteme und dem Bau der Mauer zwischen den beiden Teilen Deutschlands wurden auch die Märkte für Konsumgüter-Marken geteilt, die bereits seit Jahrzehnten im Bewusstsein der Käufer waren. Viele Marken machten in der Folge eine ganz eigene, typisch deutsch-deutsche Entwicklung durch. Mit dem Wirtschaftswunder im Westen stieg dort die Bedeutung von Marken im Wettbewerb um die Konsumentengunst, aber auch in der Planwirtschaft im Osten wurden traditionelle Marken von nunmehr volkseigenen Betrieben weitergeführt. Der Platz mancher Marken in der kollektiven Wahrnehmung blieb trotz Mauer ungebrochen, so beispielsweise durch die Markenwerbung, die paradoxerweise gerade in der DDR über das Westfernsehen hohe Aufmerksamkeit erfuhr. Umgekehrt wurden nach der Wiedervereinigung Deutschlands einige Ost-Marken zu echten Gewinnern der Einheit.
Mein Vortrag betrachtet einige Fallbeispiele und legt dabei besonderes Augenmerk auf die Bedeutung von Kommunikation in der deutsch-deutschen Entwicklung von Marken. In der Diskussion sind die Teilnehmer aufgefordert,
ihre eigenen deutsch-deutschen Markenerlebnisse beizusteuern.
Referent: Stephan Meyer-Brehm