Workshop 2008 | | Zusammengestellt haben wir hier die Literaturempfehlungen der Teilnehmer am Workshop Zeit | Mumford, Lewis. Technics and Civilization | New York: Harcourt, Brace and World Inc, 1934. Der amerikanischer Technikhistoriker- und Philosoph ist der erste, der die These aufstellt, dass die Erfindung der mechanischen Uhr schon im frühen Mittelalter zur Quantifizierung von Raum und Zeit geführt hat. Die berühmteste Stelle aus dem Buch lautet: ‘The clock, not the steam engine is the key machine of the modern industrial age’. ("Mumfordthese"). |
| Dux, Günther. Die Zeit in der Geschichte. Ihre Entwicklungslogik vom Mythos zur Weltzeit | Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1989. Schüler von Le Goff, führt die Argumentation auf philosophische und kultursoziologische Ebene fort. Aus dem Vorwort: "Ich hatte die Absicht, in einer historisch-genetischen Theorie einen Zugang zu den Strukturen der Geistesgeschichte und ihrer Entwicklungslogik aufzuzeigen und diesen Zugang durch kulturvergleichende Untersuchungen, die wir am Amazonas und in Indien durchgeführt hatten, zu erklären. |
| Stefan Klein: Zeit: Der Stoff, aus dem das Leben ist. Eine Gebrauchsanleitung | Was ist Zeit? Wie erleben wir sie? Wie gehen wir mit ihr um? Stefan Klein nimmt uns mit auf eine ungewöhnliche Reise durch unser Bewusstsein. Denn das Zeitempfinden ist eine der erstaunlichsten Leistungen unseres Geistes. Fast alle Funktionen des Gehirns wirken dabei zusammen - Körpergefühl und Sinneswahrnehmung; Emotionen und Selbstbewusstsein; Erinnerung und die Gabe, Zukunftspläne zu schmieden. Auch die Kultur beeinflusst, wie wir das Verrinnen der Stunden und Minuten erleben. Stefan Klein zeigt, wie wir unsere Zeit aufmerksamer wahrnehmen und besser nutzen können. Denn äußere Umstände bestimmen unser Zeitempfinden längst nicht so sehr, wie wir glauben, und wir können den Zeitsinn leichter verändern als fast alle anderen Vorgänge im Gehirn. |
| Robert Levine: Eine Landkarte der Zeit: Wie Kulturen mit Zeit umgehen | Der Wissenschaftler Levine hat sich die Mühe gemacht und anhand von ungewöhnlichen Experimenten den Unterschied von Lebenstempo verschiedener Kulturen beschrieben. Es ist ein eindrucksvolles Porträt der Zeit gelungen, dass uns einlädt, unser Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. |
| Norbert Elias, Über die Zeit | Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 756, 1994 Aus dem Covertext: Zeit stellt eine menschliche Syntheseleistung dar, dir nur im Zusammenhang mit bestimmten sozialen Entwicklungen zu verstehen ist. |
| Viktor E. Frankl, Der Wille zum Sinn, Ausgewählt Vorträge über Logotherapie | Serie Piper Band 1238, 1994 Hier insbesondere die Vorträge „Zeit und Verantwortung“ und Logos und Existenz“. Ein Beispiel: „… Und jetzt wissen wir auch, warum alles Sein so vergänglich ist, warum alle Dinge so flüchtig sind: Alles ist <flüchtig> - weil es auf der Flucht ist. Auf der Flucht vor dem Nichts der Zukunft in das Sein der Vergangenheit. … Aber vor dem <Engpass> der Gegenwart – da staut es sich und drängt es sich, und da <harrt alles der Erlösung> … Der Erlösung, die ihm zuteil wird, indem es – als Ereignis – im Vergehen eingeht ins Vergangensein oder – als unser Erlebnis und unsere Entscheidung – von uns eingelassen wird in die Ewigkeit. … Und so sehen wir weiteres: Wenn man im alltäglichen Sinne von Zeitgewinn spricht, dann denkt man immer an einen Gewinn von Zeit durch Hinausschieben in die Zukunft. Wir aber wissen jetzt: wir <gewinnen Zeit> - wir gewinnen <an> Zeit, oder wir gewinnen die Zeit <für uns>, indem wir etwas, statt es in die Zukunft hinauszuschieben, gerade umgekehrt in die Vergangenheit hineinretten…“ |
| Taylor, Edwin F. ; Wheeler, John A.: Physik der Raumzeit. | Eine Einführung in die spezielle Relativitätstheorie Heidelberg 1994 (Orig.: New York 1992) |
Rispens, Sybe Izaak, Machine Reason. A History of Clocks, Computers and Consciousness Berlin, 2005 Die historisch-philosophische Auswertung der Mumfordthese führt zu einem Vergleich von den zwei wichtigsten "symbolischen Maschinen" der westlichen Kultur: Die mechanische Uhr und der elektronische Computer. | | Kai Garlipp Udo Liess Diana Lippold Frank S. Zollmann |